Zentralbanken noch nicht am Ziel
Perspektiven 5-Jahresprognosen (Ausgabe 2/2023)
Kurz & klar
- Die Inflationsraten haben in den USA und Europa den Höhepunkt überschritten.
- Wir erwarten eine Konjunkturdelle in den USA und eine Rezession in Europa.
- Die Zentralbanken werden das Straffungstempo reduzieren und den Zinsgipfel im zweiten Quartal 2023 erreichen.
- Die Zinskurven bleiben auf längere Zeit invers.
Video: Auf einen Espresso mit Chefvolkswirt Jürgen Michels
Editorial
Die großen westlichen Zentralbanken haben nach den geläufigen Definitionen das restriktive Zinsterrain erreicht und die Inflationsgipfel liegen hinter uns. Folglich werden die Geldpolitiker nun das Straffungstempo reduzieren und stärker datengetrieben agieren. Für Investoren ändert sich daher die Fragestellung für die kommenden Zentralbanksitzungen von „Wie hoch ist die nächste Zinserhöhung?“ zu „Gibt es eine Zinserhöhung?“.
Auch wenn die EZB für die nächste Sitzung im März mit der Vorankündigung eines weiteren Schritts von 50 Basispunkten für ungewöhnlich viel Klarheit gesorgt hat, wird es eine sehr spannende Sitzung werden. Nach einer Phase großer Einigkeit im Gouverneursrat scheinen die Vorstellungen über die weitere Vorgehensweise stark zu divergieren. Basieren werden die Diskussionen auf den neuen volkswirtschaftlichen Prognosen und auf einem sehr gemischten Datenkranz, der sich von sinkenden Inflationsraten über...
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