26.07.2017

Neu auf dem Teller: Das „DIG Strohschwein Bayern“

Bayerische Betriebsgastronomen starten Projekt für mehr Tierwohl

München – Fleisch ist Vertrauenssache, sagen sich die Mitglieder des Deutschen Institut für Gemeinschaftsgastronomie (DIG), und starten ein Pilotprojekt: In den Kantinen der bayerischen Mitgliedsbetrieben kommt ab sofort das Fleisch vom „DIG-Strohschwein Bayern“ auf den Teller. Die verbesserten Stallbedingungen – Strohschweine erhalten mehr Liegefläche und Einstreu – ermöglichen eine tiergerechtere Haltung. Die bundesweit bisher einmalige Initiative der Mitglieder des DIG und des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten setzt ein positives Signal bei der Fleischerzeugung.

„Mit dem Projekt wollen wir dazu beitragen, dass Fleisch als hochwertiges Lebensmittel eine angemessene Wertschätzung erfährt“, erklärt DIG-Präsident Dr. Stefan Hartmann. Die größten unternehmenseigenen Betriebsgastronomen haben sich im eingetragenen Verein DIG organisiert. Zu den Mitgliedern zählen Automobil- und Chemiekonzerne, namhafte Banken und Versicherungen, Medienhäuser sowie Studentenwerke, Kliniken und Seniorenheimbetreiber. Rund 12.000 Mitarbeiter arbeiten in der Gastronomie der DIG-Mitglieder und sie erreichen täglich rund 650.000 Kunden in ihren Großkantinen.

Gemeinsam mit dem Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wurde das Projekt „Strohschwein“ für mehr Tierwohl bei der Fleischerzeugung gestartet. „Wir haben konkrete Maßnahmen entwickelt und festgelegt“, erklärt Stefan Hartmann. „Mit dem „DIG Strohschwein Bayern“ zeigen wir dass es alternative und bezahlbare Wege zur konventionellen Produktion von Schweinefleisch gibt“. Helmut Brunner, der bayerische Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, ist seit 2015 Ehrenmitglied des DIG. „Mit den Bayerischen Leitlinien für die Betriebsgastronomie hat das Ministerium einen wertvollen Beitrag für unsere Branche geleistet“, sagt Dr. Hartmann.

„Premiumprodukte und Spezialitäten bieten wertvolle Chancen für die bayerische Land- und Ernährungswirtschaft“ sagt Ernährungsminister Helmut Brunner. „Spezielle Wertschöpfungsketten für hochwertige Produkte wie beispielsweise das DIG-Strohschwein Bayern, Rohmilchkäsesorten oder Fleisch aus Bergregionen leisten einen wichtigen Beitrag die Zukunft des Agrarstandorts Bayern zu sichern.“

Die Arbeitsgruppe hat für das „DIG Strohschwein“ Qualitätskriterien definiert, die im Hinblick auf Tierwohl und Nachhaltigkeit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen und einen neuen Weg in Richtung artgerechtere Tierhaltung und regionalen Bezug aufzeigen. „Gerade den Haltungsbedingungen kommt eine große Bedeutung zu“, erklärt Hartmann. „Wir haben uns eingehend mit Faktoren wie Platzbedarf, Spaltenböden, Stallklima, Fütterung und Medikamenteneinsatz auseinandergesetzt“.

Der Preisdruck in den Märkten nimmt direkten Einfluss auf die Hal-tungsbedingungen der Tiere. Stefan Hartmann betont: „Als Großverbraucher wollen wir diesen Mechanismus anders gestalten und definieren deshalb zuerst Qualitätskriterien, die ein „Mehr“ an Tierwohl möglich machen. Dafür haben wir uns Partner auf den unterschiedlichen Stufen der Wertschöpfungskette (Mast, Schlachtung, Veredelung) gesucht, die hinter unserem Qualitätsverständnis stehen und dieses mit tragen.“

Alle Projektpartner haben sich verbindlich unter den abgestimmten Bedingungen (Mengen, Preise, Qualitätskriterien) zusammengeschlossen. Dadurch ist ein „Test-Raum“ mit kalkulierbarem Risiko entstanden, der allen Beteiligten der Wertschöpfungskette zur Verfügung steht. Allen Projektpartnern ist bewusst, dass die definierten Kriterien erst ein Anfang sein können. DIG-Präsident Hartmann stellt fest: „Hier werden auch die Verbraucher bzw. unsere Gäste eine wichtige Rolle spielen. Denn eines ist klar: Mehr Tierwohl und mehr Qualität gibt es nicht zum Nulltarif!“ Für den DIG ist daher besonders wichtig, den Gästen den Mehrwert des DIG Strohschwein Bayern zu vermitteln.

Sollte dies gelingen, hat die Kooperation einen wichtigen Beitrag zum Tierwohl und zur Nachhaltigkeit geleistet.