16.08.2019

BayernLB setzt solide Geschäftsentwicklung auch im 1. Halbjahr 2019 fort und erzielt 315 Mio. Euro Ergebnis vor Steuern

  • Zins- und Provisionsüberschuss mit über 1 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau
  • DKB und Immobiliengeschäft als maßgebliche Ergebnistreiber
  • Ergebnis profitiert zudem von Einmalerträgen, die jedoch geringer ausfielen als im Vorjahr
  • Gute Portfolioqualität führt zu niedriger Risikovorsorge; NPL Quote mit 0,7 Prozent weiterhin sehr niedrig
  • CET 1-Quote bei angemessenen 14,1 Prozent

München - Die BayernLB hat in den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 ihre solide geschäftliche Entwicklung fortgesetzt und ein Vorsteuerergebnis von 315 Mio. Euro (Vj.: 452 Mio. Euro) erzielt. Maßgebliche Treiber für das Ergebnis waren die Aktivitäten der DKB und das Immobiliengeschäft. Gleichzeitig lief das Geschäft mit Firmenkunden, Sparkassen und öffentliche Hand sowie Finanzinstitutionen zufriedenstellend. Die Bank profitierte zudem von Einmalerträgen, die jedoch geringer ausfielen als im Vorjahr, das durch Sondereffekte positiv überzeichnet war.

„Unser Halbjahresergebnis hat sich trotz des weiterhin enorm herausfordernden Marktumfelds zufriedenstellend entwickelt und liegt im Rahmen der Erwartungen“, kommentiert der neue Vorstandsvorsitzende der BayernLB, Stephan Winkelmeier die geschäftliche Entwicklung der ersten sechs Monate 2019. „Vor dem Hintergrund des auf Jahre hinaus ungünstigen Zinsumfeldes und ersten konjunkturellen Eintrübungen werden wir noch stärker als bisher darauf hinwirken unser Geschäft zu fokussieren. Ein erster wesentlicher Schritt hierfür ist die Zusammenlegung unseres Kapitalmarktgeschäfts mit den Firmenkundeneinheiten, den wir aktuell vollziehen“, so Winkelmeier.

Das Konzernergebnis (nach Steuern) beträgt 294 Mio. Euro (Vj.: 342 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote (CET 1-Quote) liegt bei 14,1 Prozent und ist mit Blick auf die gute Portfolioqualität angemessen. Die Eigenkapitalrentabilität (RoE) beträgt 6,5 Prozent (Vj.: 10,0 Prozent). Die Cost-Income-Ratio (CIR) liegt mit 61,2 Prozent infolge gestiegener Investitionen und anhaltend hoher regulatorischer Anforderungen über dem Vorjahresniveau (Vj.: 59,5 Prozent).

Der summierte Zins- und Provisionsüberschuss liegt mit über einer Milliarde Euro (1,011 Mio. Euro) auf Vorjahresniveau. Der Zinsüberschuss beträgt 870 Mio. Euro (Vj.: 879 Mio. Euro), der Provisionsüberschuss legt um sieben Prozent auf 141 Mio. Euro (Vj.: 132 Mio. Euro) zu.

Die BayernLB profitiert weiterhin von ihrer konservativen Geschäftspolitik und weist mit -10 Mio. Euro (Vj.: 103 Mio. Euro) bei der Risikovorsorge im Kreditgeschäft einen sehr niedrigen Wert aus. Der Vorjahreswert wurde durch hohe Auflösungen und Eingänge auf abgeschriebene Forderungen begünstigt. Die NPL-Quote liegt unverändert bei sehr niedrigen 0,7 Prozent.

Das mit -23 Mio. Euro negative Ergebnis aus der Fair Value-Bewertung wurde primär durch Bewertungsergebnisse aus Cross Currency-Swaps verursacht (Vj.: 35 Mio. Euro). Umgekehrt verbesserte sich das Ergebnis aus Sicherungsgeschäften (Hedge Accounting) von -44 Mio. Euro im Vorjahr auf -7 Mio. Euro.

Im Ergebnis aus Finanzanlagen (50 Mio. Euro) spiegeln sich wie im Vorjahr überwiegend Veräußerungserlöse aus Wertpapieren wider (Vj.: 33 Mio. Euro).

Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich auf 713 Mio. Euro (Vj.: 644 Mio. Euro). Das ist im Wesentlichen auf höhere Aufwendungen zur Erfüllung regulatorischer Vorgaben, auf strategische Vertriebsinitiativen und auf konzernweite Investitionen zur Digitalisierung des Geschäfts- und Betriebsmodells zurückzuführen.

Der Aufwand aus Bankenabgabe und Einlagensicherung belastete das Ergebnis mit insgesamt 119 Mio. Euro (Vj.: 90 Mio. Euro). Hierin enthalten sind mit 56 Mio. Euro die Bankenabgabe (Vj.: 52 Mio. Euro) sowie mit 63 Mio. Euro der Beitrag zum Einlagen-Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe (Vj.: 38 Mio. Euro).

Primär geprägt durch einen Einmalertrag im Zusammenhang mit einem Steuersachverhalt wird das Sonstige Ergebnis mit 130 Mio. Euro (Vj.: 52 Mio. Euro) ausgewiesen.

Die BayernLB hat sowohl das Kreditgeschäft als auch die Geldmarktgeschäfte mit Kunden ausgeweitet. Dadurch stiegen die risikogewichteten Aktiva (RWA) und die Bilanzsumme. Die Bilanzsumme der BayernLB betrug zum 30. Juni 240,3 Mrd. Euro (+ 9,1 Prozent gegenüber dem Jahresultimo 2018), während die RWA um knapp 3 Prozent auf 67,6 Mrd. Euro leicht zulegten.

Ergebnisse der operativen Kundensegmente

Das Segment „Corporates & Mittelstand“ erzielte ein Vorsteuerergebnis von 57 Mio. Euro (Vj.: 181 Mio. Euro). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert ist vor allem auf eine niedrigere Auflösung von Risikovorsorge zurückzuführen. Der hohe positive Wert bei der Risikovorsorge im Vorjahr von 125 Mio. Euro (Geschäftsjahr 2019: 9 Mio. Euro) resultierte v. a. aus hohen Auflösungen sowie aus hohen Eingängen auf abgeschriebene Forderungen. Der Zins- und Provisionsüberschuss konnte mit 184 Mio. Euro (Vj.: 184 Mio. Euro) trotz eines weiterhin hohen Margendrucks und eines schwierigen Wettbewerbsumfelds durch Ausweitung des Volumens konstant gehalten werden. Ebenso waren die Erträge aus Kapitalmarktprodukten von „Financial Markets“ nahezu auf Vorjahresniveau.

Das Segment „Immobilien & Sparkassen/Verbund“ übertraf mit 105 Mio. Euro vor Steuern das Vorjahresergebnis (73 Mio. Euro) deutlich, wobei der Bereich „Immobilien“ mit 79 Mio. Euro (Vj.: 57 Mio. Euro) wiederum maßgeblich zum Segmentergebnis beitrug. Der Zuwachs resultierte auch aus gestiegenen Zins- und Provisionsüberschüssen von 8 Mio. Euro auf 100 Mio. Euro. Das akquirierte Neugeschäftsvolumen konnte bei weiterhin hoher Kundennachfrage gegenüber dem Vorjahr erneut gesteigert werden. Aufgrund von Auflösungen ergab sich zudem eine positive Risikovorsorge in Höhe von 18 Mio. Euro (Vj.: -5 Mio. Euro).

Das Vorsteuerergebnis des Segments „Financial Markets“ belief sich auf 15 Mio. Euro (Vj.: 21 Mio. Euro). Das Vorjahr war durch positive Bewertungseffekte insbesondere bei Group Treasury begünstigt. Der Zins- und Provisionsüberschuss konnte auf 125 Mio. Euro (Vj.: 100 Mio. Euro) gesteigert werden; der Anstieg resultierte v. a. aus den Geschäften mit Finanzinstitutionen sowie aus erhöhten Zinserträgen bei Group Treasury, zum Teil mit Gegeneffekten im Bewertungsergebnis. Die Erträge aus dem Kundengeschäft konnten trotz des weiterhin starken Wettbewerbs gegenüber dem Vorjahr leicht gesteigert werden. Der Ausweis dieser Erträge erfolgt in den jeweiligen Kundensegmenten. Der Verwaltungsaufwand im Segment lag mit 111 Mio. Euro (Vj.: 110 Mio. Euro) auf Vorjahresniveau.

Das Segment „DKB“ konnte mit 147 Mio. Euro das sehr gute Vorjahresergebnis vor Steuern in Höhe von 204 Mio. Euro erwartungsgemäß nicht erneut erreichen. Gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich der Zinsüberschuss auf 480 Mio. Euro (Vj.: 511 Mio. Euro). Dies ist vor allem auf das anhaltend niedrige bis negative Zinsumfeld zurückzuführen. Der Aufwand aus der Risikovorsorge lag mit -42 Mio. Euro (Vj.: -23 Mio. Euro) wegen diverser Einzelfälle höher als im Vorjahr, jedoch weiterhin auf dem erwarteten Niveau. Die DKB festigte ihre Position als zweitgrößte Direktbank Deutschlands weiter und steigerte ihre Kundenanzahl auf rd. 4,2 Mio. (Vj.: 3,9 Mio.). Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich v. a. aufgrund von steigenden Aufwänden für Regulatorik und strategischen Investitionen in Digitalisierung und Kundenservice auf 288 Mio. Euro (Vj.: 248 Mio. Euro).

Ausblick auf das Gesamtjahr 2019

Die BayernLB bleibt bei ihrer bisherigen Jahresprognose und rechnet für das Gesamtjahr 2019 weiter mit einem positiven Vorsteuerergebnis im mittleren dreistelligen Millionenbereich. Mit Blick auf die Belastungen des operativen Geschäfts durch das anhaltend negative Zinsumfeld und die konjunkturelle Abschwächung wird die BayernLB im Rahmen des laufenden Strategieprojekts ihren Blick noch stärker als bisher auf ein konsequentes Kostenmanagement richten.