14.11.2019

BayernLB erwirtschaftet 433 Mio. Euro in den ersten neun Monaten 2019

  • Zins- und Provisionsüberschuss mit rd. 1,5 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau
  • Einmalerträge deutlich geringer als im Vorjahr
  • Segmente mit heterogener Entwicklung; DKB und Immobiliengeschäft als maßgebliche Ergebnistreiber
  • Kapitalausstattung weiterhin solide: CET 1-Quote von 14,5 Prozent
  • Gute Portfolioqualität führt zu niedriger Risikovorsorge; NPL-Quote mit 0,7 Prozent weiterhin sehr gut
  • Cost-Income-Ratio (CIR) mit 65,3 Prozent noch im Zielkorridor
  • Prognose für das Gesamtjahr unverändert: positives Vorsteuerergebnis im mittleren dreistelligen Millionenbereich

München - Der BayernLB-Konzern hat in den ersten neun Monaten 2019 ein Vorsteuerergebnis in Höhe von 433 Mio. Euro erzielt (Vj.: 716 Mio. Euro). Zinsüberschuss und Provisionsüberschuss blieben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stabil, sie lagen in Summe bei 1.497 Mio. Euro (Vj.: 1.474 Mio. Euro). Die DKB und das Immobiliengeschäft der BayernLB haben einmal mehr ihre Rolle als starke Ertragssäulen des Konzerns unter Beweis gestellt. Das Ergebnis profitierte zudem von Einmalerträgen. Diese fielen jedoch deutlich geringer aus als im Vorjahr, in dem das Ergebnis durch Sondereffekte positiv überzeichnet war. Das Konzernergebnis (nach Steuern) belief sich auf 394 Mio. Euro (Vj.: 564 Mio. Euro).

„Die BayernLB liegt trotz der massiven Herausforderungen für den Bankensektor nach den ersten neun Monaten 2019 im Rahmen der Erwartungen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der BayernLB, Stephan Winkelmeier. „Um auch weiterhin nachhaltig erfolgreich zu sein, arbeiten wir im Rahmen eines Strategieprojekts derzeit an der Neuausrichtung unseres Geschäftsmodells. Einige künftige Schwerpunkte zeichnen sich nach der inzwischen vollzogenen Zusammenlegung unseres Kapitalmarktgeschäfts mit den Firmenkundeneinheiten bereits ab. Auf der einen Seite werden wir uns im Kapitalmarktgeschäft stärker fokussieren. Auf der anderen Seite werden wir die Wachstumschancen nutzen, die sich bei unseren Ergebnistreibern, vor allem also bei der DKB und im gewerblichen Immobiliengeschäft, bieten“, so Winkelmeier weiter.

Die Kapitalausstattung der BayernLB ist weiterhin solide. Das CET 1-Kapital betrug 9,9 Mrd. Euro (31.12.2018: 10,0 Mrd. Euro). Die Eigenkapitalquote (CET 1-Quote) lag bei 14,5 Prozent (31.12.2018: 15,2 Prozent). Die Eigenkapitalrentabilität (RoE) betrug 6,0 Prozent (Vj.: 10,5 Prozent).

Der Zinsüberschuss belief sich auf 1.292 Mio. Euro (Vj.: 1.282 Mio. Euro). Der Provisionsüberschuss lag bei 205 Mio. Euro (Vj.: 192 Mio. Euro).

Bei der Risikovorsorge im Kreditgeschäft profitierte die BayernLB weiterhin von ihrer konservativen Risikopolitik und wies mit -8 Mio. Euro einen sehr niedrigen Wert aus (Vj.: 122 Mio. Euro). Der Vorjahreswert wurde durch hohe Auflösungen und Eingänge auf abgeschriebene Forderungen begünstigt. Die NPL-Quote, die den Anteil notleidender Kredite am Gesamtkreditvolumen abbildet, lag weiterhin bei sehr niedrigen 0,7 Prozent.

Das Ergebnis aus der Fair Value-Bewertung belief sich auf -29 Mio. Euro (Vj.: 166 Mio. Euro). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr resultiert neben der ungünstigen Marktentwicklung unter anderem aus Bewertungsergebnissen aus Cross Currency-Swaps. Das Ergebnis aus Sicherungsgeschäften (Hedge Accounting) betrug -11 Mio. Euro (Vj.: -51 Mio. Euro), das Ergebnis aus Finanzanlagen lag bei 67 Mio. Euro (Vj.: 37 Mio. Euro).

Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich auf 1.078 Mio. Euro (Vj.: 982 Mio. Euro), wobei der Anstieg im Wesentlichen auf strategische Investitionen in den Vertrieb und konzernweite Initiativen zur Digitalisierung sowie auf gestiegene Aufwendungen zur Erfüllung regulatorischer Vorgaben zurückgeht. Auch die Cost-Income-Ratio (CIR) lag mit 65,3 Prozent über dem Vorjahresniveau (Vj.: 58,7 Prozent), bewegte sich allerdings noch im Zielkorridor. Angesichts der aktuellen Ertrags- und Kostenrelation sowie des anhaltend herausfordernden Marktumfeldes zeichnet sich ab, dass die BayernLB im kommenden Jahr zusätzliche Maßnahmen zur Senkung der Kosten ergreifen wird. Im laufenden Strategieprojekt werden hierzu die Details erarbeitet werden.

Der Aufwand aus Bankenabgabe und Einlagensicherung belastete das Ergebnis mit insgesamt 123 Mio. Euro (Vj.: 98 Mio. Euro). Davon machte die Bankenabgabe 55 Mio. Euro (Vj.: 51 Mio. Euro) aus, der Beitrag zum Einlagen-Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe betrug 68 Mio. Euro (Vj.: 47 Mio. Euro).

Die Bilanzsumme des BayernLB-Konzerns stieg auf 244,2 Mrd. Euro (31.12.2018: 220,2 Mrd. Euro). Der Zuwachs geht darauf zurück, dass die BayernLB das Kreditgeschäft und Geldmarktgeschäfte mit Kunden ausgeweitet hat. Dies führte auch zu einer Erhöhung der risikogewichteten Aktiva (RWA) auf 68,3 Mrd. Euro (31.12.2018: 65,6 Mrd. Euro).


Ergebnisse der operativen Kundensegmente

Im Segment Corporates & Mittelstand verringerte sich das Ergebnis vor Steuern auf 64 Mio. Euro (Vj.: 222 Mio. Euro). Der Rückgang resultiert vor allem daraus, dass das Ergebnis im Vorjahr durch hohe Auflösungen in der Risikovorsorge und Eingänge auf abgeschriebene Forderungen begünstigt war. Im Segment war weiterhin das herausfordernde Marktumfeld mit hoher Wettbewerbsintensität und damit verbundenem Margenverfall zu spüren, die operativen Erträge blieben auf Vorjahresniveau. Der Zinsüberschuss lag bei 197 Mio. Euro (Vj.: 199 Mio. Euro), der Provisionsüberschuss betrug 78 Mio. Euro (Vj.: 80 Mio. Euro).

Im Segment Immobilien & Sparkassen/Verbund war eine positive operative Entwicklung zu verzeichnen. Diese zeigte sich vor allem im Anstieg von Zins- und Provisionsüberschuss auf insgesamt 311 Mio. Euro (Vj.: 285 Mio. Euro). Der Zuwachs geht insbesondere auf die gute Neugeschäftsentwicklung im Bereich Immobilien zurück. Das Vorsteuerergebnis des Segments lag bei 151 Mio. Euro (Vj.: 208 Mio. Euro), im Vorjahr hatte das Ergebnis von einem positiven Einmaleffekt aus einem Restrukturierungsfall profitiert. Die BayernLabo, das Förderinstitut der BayernLB, steigerte ihr Ergebnis auf 41 Mio. Euro (Vj.: 33 Mio. Euro). Auch die Real I.S. konnte ihr Ergebnis erhöhen, es lag nun bei 15 Mio. Euro (Vj.: 9 Mio. Euro).

Das Vorsteuerergebnis im Segment Financial Markets ging auf 10 Mio. Euro zurück (Vj.: 30 Mio. Euro). Diese Entwicklung spiegelt die anspruchsvolle Markt- und Wettbewerbsituation im Financial Markets Geschäft wider, zudem wurde das Ergebnis durch Bewertungsverluste belastet. Das Vorjahr war hingegen durch postive Bewertungsergebnisse geprägt. Die Erträge aus Financial Markets Produkten für das Kundengeschäft wurden weiterhin unter den jeweiligen Segmenten ausgewiesen und lagen leicht über dem Vorjahr. Die BayernInvest steigerte ihr Ergebnis vor Steuern auf 7 Mio. Euro (Vj.: 5 Mio. Euro).

Das Segment DKB hat ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 241 Mio. Euro erwirtschaftet und damit das außerordentlich gute Vorjahresergebnis erwartungsgemäß nicht nochmals erzielen können (Vj.: 292 Mio. Euro). Im Zinsüberschuss war ein leichter Rückgang auf nun 718 Mio. Euro zu verzeichnen (Vj.: 733 Mio. Euro). Dieser bewegte sich aber im Rahmen, der aufgrund der marktbedingt sinkenden Zinsspanne zu erwarten war. Zudem stieg der Verwaltungsaufwand des Segments, was auf strategische Investitionen in Digitalisierung und höhere Aufwendungen für überplanmäßiges Kundenwachstum zurückzuführen ist. Durch dieses Wachstum konnte die DKB ihre Position als zweitgrößte Direktbank im deutschen Markt weiter festigen und ihre Kundenzahl auf 4,2 Mio. steigern (Vj.: 3,9 Mio).


Ausblick auf das Gesamtjahr 2019

Die BayernLB bleibt, obwohl das anhaltend negative Zinsumfeld und die konjunkturelle Abschwächung das operative Geschäft belasten, bei ihrer bisherigen Jahresprognose und rechnet für das Gesamtjahr 2019 weiter mit einem positiven Vorsteuerergebnis im mittleren dreistelligen Millionenbereich.